Ich hatte in meinem knapp einjährigen Shopbetrieb noch keinen einzigen Widerrufsfall, sehe dieses Thema aber trotzdem als extrem kritisch an.
Und zwar stört mich persönlich, dass der immer vorgetragene Vergleich zum stationären Handel komplett hinkt. Wenn ich mir bei xxx-Markt oder sonstwo einen Fernseher kaufen möchte, kann ich diesen definitiv nicht ausprobieren. Wenn überhaupt, gibt es ein Ausstellungsstück, an dem alle Kunden rumgrabbeln. Ich kann aber weder über die Qualität eine Aussage treffen, da meist nur HD-Material abgespielt wird und ich die Qualität des Gerätes, welches ich tatsächlich mit nach Hause nehme, überhaupt nicht geprüft habe.
Beim Online-Shopping ist durch diese Gesetzessituation quasi jeder verkaufte Artikel ein potentielles Ausstellungsstück, was mir im worst case gebraucht und dann ggf. noch beschädigt zurückgeschickt wird - die Rücksendekosten trägt, gerade bei höherwertigen Artikeln - der Verkäufer!
Hier wurde meiner Meinung nach deutlich über das Ziel in Bezug auf Kundenfreundlichkeit hinausgeschossen. De facto steht der Kunde beim Online-Shopping deutlich besser da, als beim stationären Handel. Aber vielleicht ist das ja gerade vom Gesetzgeber so beabsichtigt, dass die Anzahl an Online-Shops eingedämmt oder zurückgedreht werden soll, im Internet sind ja schließlich eh alle böse...