Schweizer Kunde will gelöscht werden

[p3e]

Na super, ich habe die erste E-Mail von einem Kunden der gelöscht werden will. Der hat aber erst gestern Abend eine größere Bestellung aufgeben. Außerdem ist das eine Firma aus der Schweiz, also außerhalb der EU.

Da kommen mir direkt ein paar Fragen:
1. Gilt die Bestellung, die bereits fakturiert und verpackt ist überhaupt noch?
2. Da es ein Stammkunde ist, kann ich im Shop zwar alles löschen, die relevanten Daten der Rechnungen und Zahlungen belasse ich aber für die 10 Jahren in der Warenwirtschaft auf den Firmenrechner. Von daher betrifft die Löschung in erster Linie die Datenbank des Shops.
3. Ich werde den Kunden morgen nochmal anrufen und fragen, wieso er gelöscht werden will. Ich kann mir das nicht wirklich erklären, will er seit über 10 Jahren bei mir bestellt und der Umsatz mit ihm stetig gestiegen ist. Verstöße ich damit bereits gegen die Datenschutzverordnung?

Klar, das kann nur ein Anwalt sagen aber ich finde das gerade so ärgerlich, dass ich das mal loswerden muss.

Linkback: https://www.modified-shop.org/forum/index.php?topic=39168.0

[Ceciro]

zu 1.)
Gewerbliche Kunden haben kein Widerrufsrecht (wenn in AGB ausgeschlossen). Deshalb gilt die Bestellung noch.

zu 2.)
Die passiven (abgeschlossenen Vorgänge) bleiben aus rechtlichen Gründen erhalten, alle aktiven (Shopdatenbank, E-mail Newsletter etc. ) werden gelöscht.

zu 3.)
Was bekommt ein Interessent / Kunde / Besteller im Moment über die Medien vermittelt? Alles im Zusammenhang mit der DSGVO ist so kompliziert, kaum umzusetzen, kommt so überraschend, die "Kleinen" sind besonders betroffen, Fratzenbuch Skandal... alles negative Eindrücke bzgl. Internet und eCommerce.

Ich habe langjährige Kunden, die als Stammkunden jedesmal als Gast bestellen weil: "ich habe da mal was gehört mit Passwortklau...", "das soll alles gefährlich sein mit so einem Kundenkonto" etc.

Bin gespannt, wann sich die Ersten melden, die das einfach nur mal ausprobieren wollen.

Gruß Cicero

[p3e]

Ich will das hier noch auflösen:

Ich hatte meinen Kunden direkt am Montag drauf angerufen. Der Chef war im Urlaub und die Mitarbeiterin wunderte sich nur über den Löschantrag und bat darum, damit noch bis zur Rückkehr aus dem Urlaub zu warten.
Gerade eben rief er mich zurück. Während die Mail bei mir eintraf, war er im Urlaub und hat auch nichts geschrieben. Er hatte aber vor seinem Urlaub die Produkte eines meiner Konkurrenten aus seinem Sortiment genommen und vermutet, dass dieser mich mit der Aktion ärgern wollte. Soweit würde ich jetzt mit meinen Vermutungen nicht gehen, überlege aber eine Anzeige wegen Dokumentenfälschung gegen Unbekannt zu erstatten. Auch wenn so eine Anzeige meist ins Leere läuft, finde ich wichtig, dass sie zumindest in der Statistik erscheint und auch dokumentiert ist.

[Viol]

Das ist ja krass.
Und was stand im Emailheader? Hast Du das mal zurückverfolgt? Eigentlich müsste auch Dein Kunde Anzeige erstatten, immerhin sind in seinem Namen (oder sogar mit seiner Email) Mails verschickt worden.

[p3e]

Ist eine HideMyAss VPN IP
Ja, er hat die Mailadresse meines Kunden "gefälscht".

[Viol]

Und soetwas sollen Konkurenten machen? Von welcher Branche sprechen wir hier?
Hast Du denn mal eine "originale" Mail von Deinem Kunden bzgl. des Headers angesehen?

[p3e]

Ehrlich gesagt, glaube ich, dass weder mein Konkurrent, noch mein Kunde das machen würde. Ich glaube die haben beide besseres zu tun.
Das ist wohl jemand mit ausreichend Langeweile gewesen.