Rechnungskauf anbieten lohnt sich das und welcher?

[toppi]

Hallo,
ich habe jetzt im Backend schon mehrfach anhand des Trackings festgestellt, dass Käufer einen vollen Warenkorb hatten und ein Kundenkonto angelegt hatten.
Aber nachdem das Checkout-Feld war, kam dann doch keine Bestellung rein.
Es lässt mich vermuten, dass der Käufer evtl. die Ware per Rechnung geliefert haben möchte, denn warum sonst, erstellt der Käufer ein Konto nachdem er Artikel in den Warenkorb legt?
Heute habe ich sogar festgestellt, dass ein Käufer auch Ware bereits im Warenkorb hatte, dann sich ein Kundenkonto erstellt hatte, aber wenige Minuten später hat dieser dann sein Kundenkonto direkt wieder gelöscht, ohne, dass die Bestellung abgeschlossen wurde.

Ich biete im Shop bisher nur Vorkasse, Paypal und Selbstabholung an.

Wie ist denn da so eure Erfahrung und welcher Anbieter ist bei Rechnungskauf zu empfehlen?

Gruß
toppi


Linkback: https://www.modified-shop.org/forum/index.php?topic=30600.0

[cayuco]

Hallo, was Du beschreibst kann viele Gründe haben. Es gibt die Window-Shopper - die gern das Gefühl haben was zu kaufen, aber es dann nicht leisten können/wollen.
Wenn Du Testkäufe machst und alles reibungslos funktioniert, könnte es daran liegen.
Dann gibt es natürlich auch Leute, die wollen Kreditkarte u.u.u...
Du wirst es nie allen Leuten recht machen können - aber im Grunde hast Du wirlich ein Optimum. Sicher gibt es viele diverse Anbieter von Zahlungsweisen. Welche für Dich die Richtige ist, hängt von Deiner Zielgruppe ab. Aber mehr als 3 Zahlungsweisen würde ich nicht anbieten - das verwirrt nur. Ich persönlich bin strickt gegen Rechnungskauf - was glaubst Du wohl warum es die Nummero-Uno bei Kunden ist. Wegen der Sicherheit erst zu zahlen, wenn die Ware da ist? Wohl eher nicht. Wenn Du im Privatkunden-Sektor arbeitest, würde ich statt Abholer die Kreditkarte wählen und das Konto regelmäßig abräumen. Wenn Du Dich gern mit Solvenz, Zahlungsfähigkeiten, Mahnungen, Inkasso etc. beschäftigst, dann solltest Du unbedingt Rechnung anbieten.
Ja, das macht alles der Anbieter von "Kauf auf Rechnung" - ich weiß. Wir reden hier aber von der Praxis.

Ich für meinen Teil beschäftige mich lieber mit Verkauf, SEO, Kundenbetreuung.

[Thomas]

Ich würde noch Nachnahme per DHL anbieten (aber Achtung: nur noch Online verfügbar, nicht mehr in Postfilialen zum ausfüllen), wird bei uns zumindest regelmäßig von Kunden genutzt. Falls du Rechnungskauf anbieten möchtest dann wird wohl nur Klarna infrage kommen, aber nötig ist es nicht. Wenn es um niedrige Gebühren geht ist Sofortüberweisung garnicht so schlecht, die Zahlung ist das übliche Chiptan-Verfahren und funktioniert mit jeder Bank.

[Alfred]

Es lässt mich vermuten...

Hallo,

Vermutungen bringen nichts ein. Nur eine Analyse mit Analytics oder Piwik zeigt dir Zahlen. Mir fallen da 7 Sachen auf bei deiner checkout_confirmation.php die zum Abbruch führen können.

"Zwischensumme: 5,00 EUR Versand (Versandkosten): 4,50 EUR Summe, netto: 8,70 EUR inkl. 19%: 0,80 EUR Rechnungssumme: 9,50 EUR"

Das wird mir gezeigt in einer Zeile ohne Artikelname und unformatiert. Mehr kommt da nicht an Informationen zu dem was ich kaufe.

Gruß

[fishnet]

Ich würde noch Nachnahme per DHL anbieten

Das würde ich wiederum gar nicht. Die Leute sind zu dumm um zu begreifen, das sie das Geld abgezählt in bar überreichen müssen. Entweder wedeln die mit ihrem 100 Euro Schein, oder sie wollen per Karte zahlen oder sie denken sie überweisen das Geld (= Sinn von Nachnahme absolut nicht begriffen). Ferner gibts dann die, die es sich inzwischen anders überlegt haben.
Folge von all diesen Situationen, die Annahme wird verweigert, die Ware kommt zurück.

Haben wir schon in mehreren Shops erfolgreich mit barzahlen.de gelöst. Hier bekommt der Kunde am Ende der Kaufabwicklung einen Barcode zum Ausdrucken, nimmt ihn am Samstag beim Wocheneinkauf mit zu REAL, DM, Mobilcom oder zum Telekomladen und kann dort sein Schwa....Bargeld loswerden 
Im Shop springt die Bestellung auf BEZAHLT und der Händler kann verschicken.

[fishnet]

dann wird wohl nur Klarna infrage kommen

Den Satz verstehe ich nicht. Es gibt doch noch andere Fakturierer auf der Welt. Ich für meinen Teil arbeite am liebsten mit denen zusammen wo ich den besten Support bekomme. Das sind Billsafe und Billpay. Den einen nehmen die Händler gerne, weil es eine Paypal Tochter ist, den anderen, weil es keine Paypal Tochter ist.

[Matt]

Jaja, wenn man Kaufaufbrüche so einfach auf einen Faktor runterbrechen könnte. Das ist halt leider nicht der Fall.

Aber mehr als 3 Zahlungsweisen würde ich nicht anbieten - das verwirrt nur.

Der Kunde will aber die Auswahl. Ich hab grad mal mit dem Kundenservice gesprochen. Da kann sich niemand dran erinnern, dass hier schon mal jemand angerufen hätte und gesagt hat: Ihr habt so viele Zahlungsarten, da blickt ja keiner durch.

Ja, das macht alles der Anbieter von "Kauf auf Rechnung" - ich weiß. Wir reden hier aber von der Praxis.

Den Eindruck, dass du von der Praxis redest, habe ich nicht. Rechnungskauf über Klarna ist, einmal eingerichtet, absolut painless. Eben weil sich Klarna um den ganzen Kleinscheiß kümmert.

Um auf das eigentliche Thema zu kommen:
Es gibt ja mittlerweile zig Anbieter für Rechnungskauf. Wir haben 2011 Klarna eingeführt. Das hat vor allem ELV und Vorkasse Anteile abgenommen. Mittlerweile bieten wir ELV gar nicht mehr an. Seit diesem Jahr kommt noch das SEPA-Argument dazu, vorher aber schon war vor allem das dem Geld hinterherlaufen der primäre Grund. Und genau das hat man mit Klarna (oder einem der anderen Anbieter) eben nicht.

Sofortüberweisung kann man sich IMHO eher sparen. Aber: Your mileage may vary.

Der große lila Block im Screenshot ist Klarna, nicht Umtausch, die Farben sind leider etwas nah beieinander.

[cayuco]

Hallo Matt, die Sache mit den "3 Zahlungsarten" ist nicht allein auf meinem mist gewachsen. Wird vielerorten von "Experten" empfohlen und ich muss zugeben - ich beliefere ausschließlich gewerbliche Kunden - hat sich bei mir als ausreichend erwiesen. Meist läuft es eher über Angebot/Vorab-Rechnung, als über den Shop selbst - da wäre Klarna außen vor.
Bezüglich Klarna wird im Internet sehr viel geschimpft ..... aber von den Kunden. Scheint also wirklich ein guter Partner für den Händler zu sein. Demnach nehme ich meine Aussage von oben diesbezüglich zurück. Wenn viele Kunden von "dubiösen" Schreiben mit "exorbitanten Mahngebühren von 6,-EUR" bedeutet das für mich als Händler, die kümmern sich wirklich. Auf der anderen Seite sehe ich mich bestätigt, dass man besser die Hände von "Kauf auf Rechnung" lässt. Warum will jemand unbedingt auf Rechnung kaufen? 1. Misstrauen gegen den Händler. 2. Finanziell nicht flüssig.
Der 1. Punkt liegt häufig in der Natur/den Anbietern im Onlinehandel begründet. Der Zweite in der nicht vorhandenen Zahlungsmoral nicht nur in Deutschland.
Aber vielleicht bin ich auch nur zu festgefahren.

[fishnet]

Lieber cayuco, das der Kauf auf Rechnung der Deutschen liebstes Kind ist, hat mehrere Gründe.
Wie du schon sagtest: Mißtrauen gegenüber dem Händler. Das haben alle Länder gemeinsam.
Nun ist die Frage, wie kann ich trotzdem gefahrlos und möglichst kostengünstig kaufen?

In Deutschland sind Überweisungen schon seit langem in der Regel kostenlos oder kostengünstig. In Verbindung mit einer Überweisung nach Warenerhalt ist das für mich als Käufer das attraktivste. Gefolgt von Zahlungsmethoden, bei denen ich mir notfalls das Geld zurückholen kann, wie zB Lastschrift, Paypal.

In Frankreich hingegen - ich kenne den aktuellsten Stand nicht, aber bis zur SEPA-Umstellung war es so - sind Überweisungen teuer. Kauf auf Rechnung gibt es nicht, und zwar aus einem einfachen Grund. Der Staat schützt massiv die Empfänger von Schecks. Wer in Frankreich einen ungedeckten Scheck einreicht, wird im Minimum sein Konto verlieren. Im Maximum wird er bei keiner anderen Bank jemals mehr ein Konto bekommen. Mit Scheckbetrügern ist man hier gnadenlos. Hinzu kommt, das Zahlung per Scheck idR kostenlos ist.  Somit ist dies der Franzosen liebstes Kind, gefolgt von CB (CarteBleue).

In Italien ist es übrigens PostePay... aber das würde jetzt zuweit führen.
Jedenfalls hat jeder europäische Markt ein bestimmtes Zahlungsmittel, mit dem man positiv auf sich aufmerksam machen kann. In Deutschland ist dies eben Rechnung. Das es inzwischen auch noch Fakturierer gibt, die die Ausfälle übernehmen, macht die Sache noch attraktiver. Gilt aber natürlich wie immer nicht für 1,99 - Produkte oder mit 5% Marge 

Jedenfalls, wenn du über die nicht vorhandene Zahlungsmoral in Deutschland schimpfst, empfehle ich dir mal einen heilsamen Besuch in anderen EU Ländern.... alles Verbrecher    Ich finde die Rate der Spaken hier in Deutschland angenehm niedrig.

Und: Kunden die über 6,- Mahngebühren jammern, willst du gar nicht als Kunden haben.... ohne Fakturierer wählen solche Kunden Paypal oder Lastschrift, lassen sich beliefern und versuchen dann das Geld zurückzuholen.

[Matt]

Hallo Matt, die Sache mit den "3 Zahlungsarten" ist nicht allein auf meinem mist gewachsen. Wird vielerorten von "Experten" empfohlen und ich muss zugeben - ich beliefere ausschließlich gewerbliche Kunden - hat sich bei mir als ausreichend erwiesen. Meist läuft es eher über Angebot/Vorab-Rechnung, als über den Shop selbst - da wäre Klarna außen vor.

B2B ist es sicherlich ausreichend, mit drei Zahlungsarten zu arbeiten, B2C eher nicht.

Bezüglich Klarna wird im Internet sehr viel geschimpft ..... aber von den Kunden. Scheint also wirklich ein guter Partner für den Händler zu sein. Demnach nehme ich meine Aussage von oben diesbezüglich zurück. Wenn viele Kunden von "dubiösen" Schreiben mit "exorbitanten Mahngebühren von 6,-EUR" bedeutet das für mich als Händler, die kümmern sich wirklich.

Tun sie. Und es ist nicht so, dass man mit denen nicht reden könnte bzw. der Händler nicht Möglichkeiten hätte, da noch was zu retten (Storno der Mahngebühr, Verlängerung der Zahlungsfrist). Man muss aber halt, idealerweise bevor das Kind im Brunnen liegt, auch mit dem Händler/Klarna reden statt nur was auf Facebook zu kotzen.
Auf der anderen Seite hast du halt Kunden, die was auf Rechnung ordern um dann erstmal drei Wochen in Urlaub fahren. Das Paket hat der Nachbar angenommen und die Rechnung ist natürlich aktiviert. Denen ist dann halt auch wirklich nicht mehr zu helfen.

Der 1. Punkt liegt häufig in der Natur/den Anbietern im Onlinehandel begründet.

Eine ehem. Kollegin bestellt, wenn überhaupt, alles auf Nachnahme. Weil das ja sicher wäre. Warte auf den Tag, an dem sie das Paket mit den Backsteinen aufmacht, auch wenn ich es ihr natürlich nicht wünschen würde.

[Jürgen]

@Matt... welchen Anbieter habt ihr für die Zahlungen über Kreditkarte?

Gruss Jürgen

[waver2]

Hallo,

nach vielen Jahren e-commerce, hier mal meine persönliche Erfahrung mit Kauf auf Rechnung:

Kauf auf Rechnung sorgt in der Regel bei allen Shops für mehr Bestellungen.
Aber hier gibt es Unterschiede. Wird der Kunde noch über einen Drittanbieter geleitet, dann passieren auch hier noch Bestellabbrüche. Die wenigsten Abbrüche erreicht man, wenn man selber (also dann auch auf eigenes Risiko) diese Bezahlart anbietet. D.h. Ware mit Rechnung raus und auf Zahlung warten.

Allerdings kommt es hier sehr stark auf das Produktsortiement an.
Als Verkäufer von z.B. Handys, Notebooks etc. kann man das Geld dann sofort abschreiben.
Die Besteller die dann tatsächlich auch ihre Rechnung bezahlen sin da leider die Ausnahme.
Bietet man allerdings spezielle Produkte, wie z.B. Ersatzteile oder auch Delikatessen etc an, dann zahlen eigentlich 100%.

Das ist nur meine persönliche Erfahrung.

Gruß

waver2

[toppi]

Danke für die Info.
Habe mir zwischenzeitlich diverse Angebote eingeholt, aber der Rechnungskauf lohnt sich in diesem Fall nicht.

@Matt... welchen Anbieter habt ihr für die Zahlungen über Kreditkarte?

Dies würde mich auch interessieren.

Gruß
toppi

[Bonsai]

Wir sind zufrieden mit Masterpayment.

[toppi]

Gibt es dies zum Testen auch ohne Grundgebühr und Einrichtungsgebühr?