Hallo.
Danke für den Link.
Das von "ThomB" hat mir gefallen, auch wir stärken so den stationären Handel und stellen fest, daß man eine wesentlich bessere und nachhaltigere Geschäftsbeziehung zum Kunden auf Dauer nur mit verknüpften Kanälen erreichen kann - Multis kassieren dabei nicht ab, die Erlöse sind stabiler und höher.
Der Herausgeber lässt natürlich eine Studie nach seine Vorgaben erstellen und die heisst nun mal: Aufspringen auf den Zug der "Märkte" und "Marktplätze" heisst.
Warum soll man sich denn mit Handel die Finger dreckig und die Nerven kaputt machen wenn man dahinter als Verteiler, als Inhaber eines Marktplatzes ohne das Handelsrisiko, ohne Wetterkapriolen, Jahreszeit, Kundenlaunen oder Lieferantenkatastrophen mit absahnen kann ?
Man muss nur lange genug die gleiche Leier reden und alle springen wie die Lemminge auf den Zug in der Angst etwas zu verpassen.
Amazon und Ebay machens vor.
Das ganze mal auf einen klassischen Ladenverkauf gebracht:
Deine Ladentür geht auf und ein "Luigi" sagt:
Ab sofort stehe ich hier und jede deine Kunde komme zuerst zu mir.
Ich entscheide, ob und welche Informatione deine Kunde bekomme tut und wenn ich will schicke ich ihn zu deine Theke...
Wenn du nicht mitmachst stelle ich mich vor deine Tür und lasse keinen rein in deine Lade kapiert ?
OK, Luigi ist nett und seine mitgebrachte Freundlin sieht klasse aus, du machst mit, ist ja auch bequemer wie einen Ausweg suchen oder sich mit den Nachbarn zusammen zu tun.
Die Ladentür geht nochmal auf und ein ähnliches Spiel macht Herr Samurai.
Das machst du auch mit.
Dann ist noch ein Faxangebot von einer Frau Gockel, die bietet dir an wenn jemand im Häuserblock "Taschentuch" sagt ruft sie deinen Namen, oder den von deinem Nachbarn.
Du und dein Nachbarn verkaufst je 5000 verschiedene Artikel, auch Taschentücher aus Seide, Papier, mal teuer mal billig.
Du verkaufts 500 Taschentücher in der Woche, kein großes Geschäft aber 5000 Artikel aus deinem Laden mal 500 summiert sich halt im Monat und dir gehts eigentlich ganz gut.
Pro Namensnennung will die Frau Gockel auch nur 10 oder 20 Cent.
Bei Gelegenheit überlegst du die noch ein Paar Namen für Frau Gockel, am besten die, welche dein Nachbar nicht kennt oder hat.
Die Tür geht auf, eine Frau kommt und will ein Taschentuch kaufen, empfohlen von Frau Gockel.
Luigi lässt sie durch und die Frau kauft tatsächlich ein Taschentuch und will bezahlen.
Da stellt sich doch die Freundin vom Luigi vor die Kasse und sagt: Stop - ich krieg die Penunse, hält die Hand auf, steckt das Geld weg und sagt zu dir : Kriegste den größten Teil von mir, kannste mir glauben.
In 14 Tagen . Eiei - aber OK , die sieht ja klasse aus und die kommt bestimmt und gibt dir das Geld.
Abends siehts du auf dem Konto, daß Frau Gockel aber 20 Leuten was gesagt hat und will Geld dafür, warum waren die anderen nicht bei dir ? Hat der Luigi etwa... oder der Herr Samurai oder war der Nachbar dran schuld?
Es wird knapp mit dem Taschentucherlös - streng dich an un verkaufts halt morgen eins mehr!
In der Zwischenzeit hat Luigi eine komplette Überwachungsanlage bei dir im Laden eingebaut, nimmt alles in Bild und Ton auf - die Anlage läuft und er kann mit seiner Freundin jetzt auch mal weggehen - er hat ja noch andere Geschäfte. Die Kundenlenkung in deinem Laden übernimmt für Luigi die Technik.
Der Samurai machts ähnlich und da kommt schon wieder so einer die Tür rein ...
Es ist Wochenende, du fährst nach Feierabend in die Stadt.
Da steht doch der Luigi mit Herrn Samurei in einem schönen Riesenladen und verkauft den selben Mist wie du...
Hinten sitzt im Sessel Frau Gockel und starrt auf die Monitore, die deinen Laden und x-andere kontrollieren.
...
Du guckst genauer in dem Laden: Alle Artikel, alle Angebote gleichen deinen und die von deinem Nachbarn hat er auch, die von dem ja auch und die vom Nachbardorf auch...
Die haben doch tatsächlich deine Bilder genommen und alles was du an Artikelinformation in deinem Laden war haben die mit der Information von den andern Händlern zusammengewürfelt und bieten das als eigene Verkaufsinformation an - soviel geballte Info hast du noch nie gesehen und kannst du allein gar nicht bringen - klar, die Arbeit haben ja unzählig viele andere Leute gemacht und auch noch dafür bezahlt !
Und billig sind die, naja Eigenimporte und Grosseinkauf machen auch deine Lieferanten gefügig gegenüber den ungeliebten ...
Du kapierts ganz langsam : Du warst nicht der einzige Trottel, der Luigi in die Lehre genommen und schlau gemacht hat.
Eine "ehrenwerte Gesellschaft"?
Im Laden wär das ein Fall für den Staatsanwalt ?
Die hast ja alles freiwillig gemacht und brühwarm dein Geschäftsprinzip, deine Umsätze, deine Renner und Penner, dein Fachwissen öffentlich gemacht - was willst du ? Du hast doch deinen Geldstrom über deren Konto geleitet und 14 Tage alles vorfinanziert, deine Kundenadressen bekannt gegeben, deren Kauf- und Surfgewohnheiten aufzeichnen lassen.
... Ich wache auf.
... Ich hab doch tatsächlich geträumt, das eine bekannnte amerikanische Suchmaschine Ihre Prinzipien verraten hat und meine Daten nicht nur sammelt sondern auch auswertet und verkauft.
... Ich hab doch tatsächlich geträumt, das 2 amerikanische Handels- und Auktionshäuser meine Daten nicht nur sammeln sondern auch auswerten, verkaufen und im Eigeninteresse gegen mich wenden.
Das war bestimmt ein Alptraum.
Morgen lese ich mal die AGB von diesen Firmen und erkenne bestimmt, das ich mich von meinem Traum habe fehlleiten lasse.
Die sind nicht böse.
Die wollen nix von mir.
Oder haben Sie es schon und sind doch ...
Gruss
Claus.