Hallo Truecolors,
in den meisten Punkten gebe ich Dir Recht. absolut. Dennoch ist es so, dass Hersteller sich um die Plätze in den Regalen streiten, da wird geschmiert, geklagt, und gerangelt. Und wer nicht in Entwicklung investiert ist bald Geschichte - siehe Vorwerk, Grundig u.v.m. Blitzschnell sind Wettbewerber da und übernehmen gern den Claim. Das Stichwort heißt Verdrängung, Kampf um Absatzkanäle. Die einzige Firma, die mir bekannt ist und Platzierungen in Supermärkten diktieren kann, ist die braune Brause in roten Dosen und vielleicht noch der Computerhersteller mit dem Obst.
Und wer meint, er sei groß genug dem Onlinemarkt seine eigenen Regeln aufzudrängen den frisst die Zeit. Denn Größe bedeutet auch Schwerfälligkeit. Vor ca. 2-1 1/2 Jahren brach ein riesiger Hype mit SLV-Leuchten aus. Allerdings gab SLV die Preise im Internet vor, oder man durfte deren Produktbilder nicht nutzen. Ende vom Lied, jeder Shop hatte die gleichen Preise, gleiche Bilder, gleiche Artikelnamen, gleiche Beschreibungen etc. Dieser Hype ist wie alle vordem sehr schnell abgeflaut, weil in jedem Sinne unsinnig. Mittlerweile gibt es nur noch wenige deutsche Anbieter online und die Baumärkte, wie eh und je.
Aktuell hat Philips seinen Markennamen bei goggle für productfeeds sperren lassen. Nur Großhändlern ist es gestattet diesen dort zu nutzen. Das waren bei mir ca. 35 Produkte x 2 Mio. Einzel-, und Onlinehändler weltweit = wechseln auf Grund dessen zu Wettbewerbern - eine Sache von wenigen Stunden heutzutage. Was nützt den Großhändlern nun die Werbung mit Markennamen, denn es fehlt ein Absatz von ca. 350 Mio Produkten wöchentlich/monatlich als theoretisches Ergebnis? So etwas steckt auch dieser Hersteller nicht mal so weg - da werden die Aktionäre sauer. Polemik? Vielleicht. Aber vergiss nicht, der Onlinehandel ist mit einigen Millarden US$ jährlich ein ernstzunehmender Absatzkanal und längst nicht mehr nur eine Spielwiese für "Reich-in-einem-Monat"-Typen.
Letztendlich ist das Zauberwort im Handel "Verdrängung" - deshalb hatte man sich in der Vergangenheit durch Diktat an die klassischen Vertriebswege Hersteller -> Großhandel -> Einzelhandel halten können. Aber das funktioniert nicht mehr wirklich, auf Grund des Preiskampfes und des zunehmenden Wettbewerbs auch aus Asien geht man seitens der Hersteller zunehmend neue Wege und ist auch bereit den Zwischenhandel zu umgehen. Was wiederum preislich dem Endkunden zugute kommt. Denn wie oft werden beim stationären Handel erst einmal kräftig Prozente draufgeschlagen und dann aus "Kulanz" 3-5% gewährt.
Es ist also durchaus möglich, Herstellern gegenüber fordernd aufzutreten, wenn man einen gewissen Absatz kontinuierlich gewährleisten kann.