Hallo Com.,
ich hab mal einen kleinen "einfachen" Beitrag zu Working Capital Management verfasst.
1. Wofür kann ich es verwenden?
WCM wird benutzt um freies Kapital zu generieren um Anlage oder Umlaufvermögen positiv nutzen zu können.
2. Wie wende ich es an?
Ein Beispiel:
Aus sicht eines Kunden:Ein Kunde kauft irgend einen Artikel = Tag 0
Durchschnittliche Umschalgshäufigkeit bis der Artikel verkauft ist = 21 Tage
Er bezahlt Ihn = Barzahlung (Geld muss ja auch zur Bank gebracht werden) oder Sofortüberweisung, Paypal = 4 Tage
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Ergibt also
25 Tage bis das Kapital zur freien Verfügung steht.
Aus Sicht des Unternehmers:
Lieferung des Artikels = Tag 0
Zahlungsziel des Lieferanten = 14 Tage
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Summe Tage (gesamt)= 14 Tage
Ergebnis:
14K.-25U. = -11 Tage (negatives WCM)
Anders gesagt, der Unternehmer investiert 11 Tage sein Kapital in sein Warenlager ohne
ein Nutzen. Je nach Volumen und Zinssatz der Bank, ergibt sich hier
eine "unnette" Summe die einfach "schläft" und nicht freigesetzt wird.
3. Wie kann ich es ändern (positives WVM)?
Es ist abzuwägen ob ein höherer EK aber dafür ein längeres Zahlungsziel Sinn macht.
Nehmen wir anhand des oberen Beispiels die gleichen Zahlen und ein Zahlungsziel von
30 Tagen.
Ergibt:
30-14 Tage = 16 Tage frei verfügbares Kapital
Also kann der Unternehmer 16 Tage lang, das Kapital was eigentlich dem Lieferanten zustehen würde, für sein Anlage- und Umlaufvermögen nutzen (um z.B. die Handelsspanne bei anderen und schnelleren Artikeln erhöhen [kürzeres Zahlungsziel] oder in das Anlagevermögen zu investieren).
5. Was kann ich noch tun?
- Bezahlen Sie den Lieferanten per Scheck ( bringt dem Unternehmen ca. 6 Tage mehr positives WCM, da der Lieferanten zum Zahlungsziel bezahlt wird, aber die Banken ja auch Zeit brauchen [mit dem Geld arbeiten
] bis es auf dem eigenen Konto verbucht ist.
Generell gilt:
Lieber das Geld auf einen Tagesgeldkonto als aufs Geschäftskonto (es gibt Banken die in Deutschland bis zu 6% zahlen)!
Bei Fragen ihr kennt ja den Beitrag
PS Dank Warenwirtschaftssystemen, Excel und Access kann man sich hierfür eine nette
Tabelle erstellen... Bei mehr als 5000 Artikeln bzw. Multistores würde ich direkt Access empfehlen, da Excel mächtig in die Knie geht
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