Antwort #5 am: 29. Dezember 2009, 20:42:38
Na so ein Beamter aus einem Ministerium redet sich leicht.
...
Da hat (nach meiner Meinung) wieder ein Beamter viel Blödsinn über etwas verzapft, von dem er nicht die geringste Ahnung hat.
Na na, nicht gleich auf die Beamten schimpfen. Der Artikel wurde vom Chef persönlich, dem baden-württembergischen Landesverbraucherminister Peter Hauk (CDU) veröffentlicht. Und das "nach einer Untersuchung von 50 solcher Internet-Läden" ...
Statistisch gesehen ist die Aussage an sich ein Rohrkrepierer. Wie wurden die 50 "solchen Internet-Läden" ausgewählt? Sind die (ungenannten) Auswahlkriterien und die Zahl überhaupt ausreichend, um nur annähernd repräsentativ zu sein?
Sorry, da muss man dem Herrn Minister mal ein paar Vorlesungen in Statistik ins Stammbuch schreiben. So ist das ganze Material für Online-Konfetti, aber was solls, Karneval kommt ja bald, da kann man das verbrauchen.
Genauso die Aussage zur Untersuchung der "Verbraucherschutzorganisation Euro-Info-Verbraucher e..V" die "bei 80 Prozent der untersuchten Händler Mängel gezeigt." hat. "So würden Verbraucher in den Geschäftsbedingungen zum Beispiel nicht ausreichend über ihr Widerrufsrecht informiert."
Hrmmpf - seit wann braucht jeder Shop AGB? Und was hat das Widerrufsrecht dort zu suchen, wenn nicht die 40Euro Rücksendeklausel gezogen werden soll? Und warum kann man sich einen Absuchen, aber die genannte Untersuchung auf der (noch) spärlichen Webseite des Vereins nicht finden? Und wieviele Shops wurden da eigentlich untersucht? ... Fragen über Fragen, ...
Da kommt einem schon ein gewisser Josef in den Sinn, der folgende Aussage dem britischen Premierminister Churchill untergeschoben hat: "Ich traue keiner Statistik, die ich nicht selbst gefälscht habe". Nun die Quelle mag zweifelhaft sein, die Aussage ist klar, eine Statistik ist nur so gut wie die Dokumentation ihrer Entstehung. Ein Statistik-Prof. würde sich bei derartigen Äußerungen vermutlich vor Schmerzen krümmen.
Eigentlich muss man sich fragen, ob derartige "Statistiken" auch den grünen Punkt tragen, damit man sie ordnungsgemäß entsorgen kann.